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Judentum erklärt – Ein Projekttag

Tradition und Glaube im Judentum wurden im Rahmen des Philosophie- und Religionsunterrichts der 6. Klasse der Storchenschule Cammin zum Thema der letzten Unterrichtseinheit, das nun an einem Projekttag auch außerhalb des Klassenzimmers betrachtet werden sollte. So begaben sich die Storchenschüler in Rostock auf Spurensuche. Im Max-Samuel-Haus starteten sie mit dem Besuch der Ausstellung „Judentum erklärt“. Hier erarbeiteten sie verschiedene Aspekte zum jüdischen Leben: Glaubensgrundsätze, Feiertage im jüdischen Jahreslauf, Lebensfeste und koschere Ernährung. Mit Kippa, Menora und Gebetsmantel zum Betrachten und Anfassen, einem jiddisch-deutsch-Rätsel und dem Pessach-Probiermahl wurden alle vorherigen Erkenntnisse auch praktisch erfahrbar.

Im Anschluss an die Ausstellung spazierten die Schüler zum jüdischen Friedhof im Lindenpark. Besonders beeindruckt waren sie von der schlichten Gestaltung der Grabsteine und dem Fehlen jeglicher Bepflanzung – die Totenruhe solle so nicht gestört werden, die Gräber bleiben für ewig. Ein großer Gedenkstein, der an die Opfer im Nationalsozialismus erinnert, bot Anlass, um über die Geschichte der Juden in der NS-Zeit ins Gespräch zu kommen.

Wie aktuell das Thema Antisemitismus auch heute ist, wurde ihnen dann beim folgenden Besuch der Synagoge vor Augen geführt: Sicherheitstüren und -fenster sowie Überwachungskameras machten ihnen bewusst, dass ein friedliches Miteinander für Juden in unserer Gesellschaft leider nicht immer selbstverständlich ist. Umso mehr beeindruckte die Schüler die Offenheit der jüdischen Gemeinde: sie durften nicht nur den Gottesdienstraum besuchen, sondern auch eine Thora-Rolle aus der Nähe betrachten. Ein großartiger Abschluss eines nicht nur lehrreichen, sondern gleichermaßen sinnstiftenden Tages.

Franka Machann für das Storchenschulteam