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Hortkonzept

Hortkonzept „Storchenschule Cammin“

1. Gesetzliche Grundlage

Der Hort ist Teil der „Storchenschule Cammin“ (Grundschule mit Orientierungsstufe) und arbeitet auf der Grundlage der §§ 22-24 Sozialgesetzbuch (SGB VIII) und des Gesetzes zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen.

2. Rahmenbedingungen des Hortes

2.1          Räumlichkeiten

Der Hort befindet sich zusammen mit der Grundschule in einem Gebäudekomplex in Cammin.

Derzeit hat der Hort einen großen und zwei kleinere Räume mit insgesamt 80 qm. Zusätzlich werden der Werkraum, die Bibliothek, das Märchenzimmer, die Sporthalle und der Jugendclub genutzt. Das Außengelände (Park) ist ca. 3000 qm groß und umfasst unter anderem einen Ballspielbereich, Sandbereich, Sitzgelegenheiten und einen Schulgarten.

2.2          Mitarbeiter/ Qualifikation/ Zuständigkeit

Die Qualifikation der pädagogischen Fachkräfte entspricht der Qualifikations- und Fortbildungsverordnung pädagogischer Fachkräfte in Mecklenburg / Vorpommern. Unsere Mitarbeiterinnen sind angehalten, sich zur eigenen fachlichen Qualifizierung und im Sinne der Konzeption regelmäßig weiterzubilden.

Jede Erzieherin/jeder Erzieher betreut gemeinsam mit dem/der Klassenlehrer/in eine Grundschulklasse und ist so qualifiziert, dass im Bedarfsfall Vertretungsstunden geleistet werden können. Dies festigt die Bindung zwischen Schüler und Erzieher, Stärken und Schwächen der Kinder können in die Hortarbeit eingebunden werden.

Praktikantinnen und Praktikanten und pädagogische Unterstützungskräfte haben die Möglichkeit, im Hort zu arbeiten und dieses sozialpädagogische Handlungsfeld intensiv kennen zu lernen. Während dieser Zeit werden sie durch eine zertifizierte Mentorin eng begleitet und ausgebildet.

2.3          Betreuungszeit / Öffnungszeiten

Als offene Ganztagsschule findet eine deutliche Überschneidung und Verknüpfung von Schule und Hort statt. Die Betreuungszeit beläuft sich auf 6 Stunden (inkl. Frühhort) täglich während der Tage, an denen in der Grundschule der Schulbetrieb stattfindet. Der Hort ist von 06.30 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Außerhalb der Schulzeit (während der Ferienzeit) ist in festgelegten Zeiträumen der Hort von 08.00 bis 16.00 Uhr geöffnet.

Der Hort wird für 3 Wochen in den Sommerferien und zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen. Die Hortleitung kann zusammen mit dem Vereinsvorstand weitere Schließungszeiten festlegen, insbesondere an schulfreien Tagen. Zu Schuljahresbeginn erhalten alle Eltern dazu eine konkrete Planung.

3. Der Hort

3.1          Pädagogische Grundsätze

3.1.1      Das Bild vom Kind

Kinder besitzen ein großes und individuelles Potenzial an eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Mit enormer Vitalität arbeiten sie selbstständig und kreativ an der eigenen Entwicklung, dem eigenen Wissen und Können.

Dabei hat jedes Kind als ein Geschöpf Gottes ein Recht darauf, so zu sein, wie es ist. Jedes hat seine eigene Lerngeschichte.

Kinder haben ein Recht auf den heutigen Tag, die momentane Stunde, den Augenblick. Sie nutzen die situationsadäquaten Bildungsmöglichkeiten mit Beteiligung der verschiedenen Körpersinne für ganzheitliches Lernen, indem ihnen genügend Zeit zur Verfügung gestellt wird.

3.1.2      Die Rolle des Erziehers

Wir verstehen uns in erster Linie als Begleiterinnen und Begleiter der Kinder in ihren Lernprozessen. Die Kinder werden in ihrer Eigenaktivität von uns wertgeschätzt. Wir sind mit den Kindern auf dem Weg, umkreisen gemeinsam Fragestellungen, wollen die Sicht der Kinder verstehen und in die Arbeit integrieren.

Mit Geduld, Freude und Engagement begegnen wir den Kindern grundlegend im Dialog und reflektieren ihre Eindrücke.

Wir wollen die Kinder mit ihren Wünschen und Bedürfnissen ernst nehmen.

Den Eltern gegenüber stehen wir gern beratend und unterstützend, ehrlich und transparent zur Seite, um die Entwicklungsprozesse der Kinder optimal zu begleiten.

3.2          Bildungsplan in der Hortarbeit

Vielfältige thematisch gebundene Projektarbeiten unterstützen den Forscherdrang der Kinder. Ansätze dafür liefern Fragen der Kinder oder Beobachtungen von kindlichen Tätigkeiten.

Fehleindrücke der Kinder werden nicht unmittelbar korrigiert, da Lernen komplex ist und Umwege zulässt. Fehler sind wichtige Durchgangsstationen zum Erfolg und fördern die Kreativität.

Wir schätzen die Fähigkeit der Kinder sich untereinander Hilfestellungen zu geben, gemeinsam Lösungen zu suchen. Dies sehen wir als Basis für gegenseitige Akzeptanz und ein soziales Miteinander.

3.2.1      Somatische Bildung

Vielfältige Spielgeräte wie Slackline, Stelzen, Bälle, Seile … unterstützen u.a. die Entwicklung eines gesunden Körperbewusstseins, da sie unterschiedliche Bewegungsmöglichkeiten zulassen, die in einer entsprechenden Umgebung erprobt werden können und motorische und soziale Kompetenzen schulen.

Die Kinder erleben im Alltag Anspannungs- und Ruhephasen. Neben den vorgegebenen Strukturen durch den Schulalltag haben die Kinder im Hort die Möglichkeit, auf ihre individuellen Bedürfnisse nach Ruhe oder aktiven Phasen Einfluss zu nehmen.

Zudem können die Kinder spezielle Angebote während der Hortzeiten nutzen. Dazu zählen u.a. Entspannungsgeschichten, Spiele, künstlerisches Gestalten, Holzbearbeitung usw.

3.2.2      Soziale Bildung

Soziale Beziehungen bestehen für Kinder untereinander, zwischen Kindern und Erzieherinnen und Erziehern, zu anderen Erwachsenen und vor allem zu den Müttern und Vätern.

Unsere Aufgabe besteht im Herausbilden von sozialen Kompetenzen bei den Kindern, wie Kooperationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Toleranz und Übernahme von Verantwortung.

Dieses basiert auf Vertrauen und Beteiligung, denn wer ausgeschlossen ist oder sich ausgeschlossen fühlt, wird nicht mit anderen sozial lernen oder soziale Fähigkeiten entwickeln können. Die Ausprägung von Identität und auch die Bildung von Freundschaften nehmen dabei eine wichtige Stellung ein.

Soziale Regeln erfassen die Kinder im Spiel, z.B. beim Herstellen von Kontakten, den Tausch von Spielsachen oder beim Lösen von Konfliktsituationen. Neben den Regeln bestimmen auch Rollenmuster und Gruppendynamik, das Lernen und Spielen mit altersgemischten Gruppen die Interaktionen.

Dabei werden Werte wie Vertrauen und Verlässlichkeit, Respekt gegenüber dem Anderen vermittelt.

Z.B. das Einbeziehen der Vorschläge der Kinder für die Feriengestaltung oder das gemeinsame Aufstellen von Verhaltensregeln zur Streitschlichtung.

Die Kinder knüpfen immer mehr Kontakte zu Gleichaltrigen und die Häufigkeit der Kontakte zu den Erwachsenen nimmt ab. Wir sind für die Kinder dabei Ansprechpartner, so oft sie es benötigen.

Unser Hort versteht sich als „Offener Hort“.  Alle Kinder sind jahrgangsgemischt am Nachmittag zusammen. Dennoch besteht die Möglichkeit, sich in Kleingruppen, z.B. geschlechts- oder altershomogenen Gruppen zusammenzufinden.

Die Kinder erfahren große Freiräume und Vertrauen für das freie Spiel, um selbstständiges und verantwortliches Handeln zu erproben und zu lernen.

3.2.3      Naturwissenschaftliche Bildung

Kinder sind neugierig. Sie wollen ihre Umwelt begreifen.

Gerade im freien Spiel nutzen Kinder gern die zur Verfügung stehenden veränderbaren Materialien wie Sand, Wasser, Farbe, Wolle, Bausteine … und entsprechende Werkzeuge und experimentieren eigenständig. Der Vorteil dieser Materialien liegt in deren tatsächlicher wie auch symbolischer Bedeutung und Nutzung.

Unser Außengelände sowie die Horträume bieten vielfältige Möglichkeiten zum forschenden Handeln. Aus den Interessen und Fragen der Kinder ergeben sich Projektideen unterschiedlicher Bereiche aus der Natur, der Ökologie und Technik, die wir auch gemeinsam entdecken wollen.

Verantwortungsvolles Handeln bspw. bei der Pflege des Schulgartens ist uns ein Herzenswunsch. Unseren Park nutzen wir für Naturerkundungen.

Sie erleben Natur ganzheitlich im Wandel der Jahreszeiten und können ihre Beobachtungen dokumentieren.

3.3          Ablauf im Hort

3.3.1      Jahreskreis

Im Hort leben wir mit den Kindern nach dem kirchlichen Kalender.

Wir beteiligen uns an schulischen Höhepunkten sowie an Schulgottesdiensten.

3.3.2      Die Woche

Für die Kinder finden regelmäßig Angebote statt. Des Weiteren bieten wir thematische Angebote an und greifen dabei aktuelle Situationen und Fragestellungen der Kinder auf.

Alle Kinder der Klassenstufen 1 bis 6 haben Möglichkeit, sich im Park aufzuhalten. Dabei liegt die Aktivität im Freien Spiel. Die Kinder haben die Möglichkeit, mit Totholz zu bauen und auf Erforscher- Tour zu gehen.

3.3.3      Der Tag

6.30 – 7.45 Uhr, Frühhort

9.35 – 10.00 Uhr Frühstück und Hofpause

11.40 – 12.00 Uhr, Mittagessen und Hofpause

12.45 – 13.10 Uhr Mittagessen und Hofpause

12.00 – 13.00 Uhr Hausaufgaben der Klassen 1 und 2 mit Lehrer und Erzieher

14.00 – 14.45 Uhr, Hausaufgaben der Klassen 3 und 4 unter Aufsicht eines Erziehers

Ab 14.00 AG bzw. freies Spiel

In der Bildungsarbeit des Hortes beinhaltet das frei initiierte Spiel des Kindes eine zentrale Rolle. Je nach Alter durchlaufen Kinder bestimmte Stufen des Spiels. Wichtiges Merkmal des Spiels ist, dass es zweckfrei ist. Es ist ein selbst initiierter Lernprozess, der vom Kind ausgeht. Spielen bedeutet auch immer lernen, den Erzieherinnen und Erziehern obliegt die Aufgabe, diesen kreativen Prozess des Kindes zu begleiten. Im Spiel werden Wünsche, Bedürfnisse und aktuelle Themen der Kinder deutlich. Diese Beobachtungen der Spielinhalte werden in die weiterführende Arbeit mit den Kindern integriert.

4. Elternarbeit

Die Erziehung ist primär die Aufgabe der Eltern. Unser Hort kann und will diese Aufgabe nicht ersetzen, aber er bietet durch die Fachkompetenz der Mitarbeiterinnen und im Rahmen dieses Konzeptes Unterstützung.

Die gewählten Elternsprecher für Schule und Hort sind Ansprechpartner und Vermittler zwischen Kindern, Eltern, Erziehern und dem Förderverein.

Dazu bedarf es des engen Kontaktes und der aktiven und konstruktiven Zusammenarbeit untereinander. Die Eltern müssen bereit sein, dieses Konzept mitzutragen und die praktische Umsetzung zu unterstützen.

Wir legen ausdrücklich Wert auf eine Mitarbeit der Eltern im Hort. Wichtig ist die Unterstützung bei Projekten, Fahrten oder Exkursionen, aber genauso das Einbringen ins täglichen Hortleben, etwa durch aktives Zuhören beim Berichten der Kinder über Erlebtes oder durch Mitspielen.

In jedem Quartal laden wir zum „Eltern Café“ ein. Bei Kaffee und Kuchen können die Eltern ihre Kinder im Alltag genießen und erleben und sich mit den Erziehern austauschen.

5. Kooperation Grundschule / Hort

Grundschule und Hort sind eigenständige, aber miteinander korrespondierende Bereiche, welche einen wesentlichen Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder haben. Sie haben eigenständige, aufeinander abgestimmte Konzepte, das Leitbild und die pädagogischen Grundsätze sind dieselben.

Der Hort arbeitet in ständiger Kooperation mit der angrenzenden Kindertagesstätte zusammen. Die dort beherbergten „Vorschulkinder“ werden regelmäßig in das Geschehen der Storchenschule einbezogen und lernen so schon früh die Gegebenheiten und einige Abläufe kennen.

Wir pflegen engen Kontakt zu Berufsschulen, um Erzieher-Praktikanten die Möglichkeit zu geben, den Alltag im Hort kennen zu lernen, ihre Praktika zu absolvieren oder sogar bei uns ihre Abschlussprüfung abzulegen.